top of page
Internationaler Tag des Ehrenamtes 2023 (1).png

©Ales Piletski (Fotograf und Teilnehmer im Projekt "Horizont International")

Stimmen von engagierten Ehrenamtlichen und Unterstützer:innen

Ehrenamt spielt eine zentrale Rolle in unserer Arbeit bei IsraAID Germany e. V.

Zum Internationalen Tag des Ehrenamtes am 5. Dezember möchten wir mit euch die Geschichten einiger unserer engagierten ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen teilen, die durch ihre Arbeit und ihr Engagement einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft leisten. Die nachfolgenden persönlichen Geschichten unserer Ehrenamtlichen verdeutlichen, wie diese Form des Engagements nicht nur Hilfe bietet, sondern auch eine Möglichkeit zur persönlichen Entwicklung und Integration in die Gesellschaft stärkt. 

Wir danken unseren engagierten Ehrenamtlichen und Unterstützer:innen für ihre wertvolle Arbeit.

Tetiana - Projekt „Horizont International“:

Day 3_00018.jpg

„Ich bin Tetiana und kam zusammen mit meiner Tochter im Frühjahr 2022 aus Charkiv – eine der ukrainischen Städte, die am meisten beschossen werden. Mich begleitete meine Schwester mit ihrem Sohn. Unsere Eltern und Ehemänner sind in der Ukraine geblieben. Zu Hause war ich nicht nur beruflich erfolgreich, sondern engagierte mich auch ehrenamtlich. Fehlende Sprachkenntnisse und damit verbundene erzwungene Passivität brachten mich in der ersten Zeit in Deutschland zum Verzweifeln. Sich nutzlos zu fühlen ist sehr schwierig. Zum Glück erfuhr ich von der Leadership & Teilhabe Gruppe, wo ich das Ehrenamt in Deutschland für mich entdeckt habe und vielen Geflüchteten in Frankfurt Unterstützung und Hilfe anbieten konnte. Die ehrenamtliche Tätigkeit sowie die Zusammenarbeit mit anderen Freiwilligen und Kollegen bei IsraAID Germany e.V. brachte mir so viel Energie und Motivation, dass ich mich nach dem Abschluss der L&T Gruppe für das Projekt Horizont International anmeldete. Meine Unterstützung und menschliche Anteilnahme einem weiteren Kreis von hilfsbedürftigen Menschen anzubieten ist mein immenses Bedürfnis. Es war sehr schön, ein tolles Team und Aktivitäten zu finden, wo ich meine Fähigkeiten effektiv einsetzen kann. In meinem früheren Leben habe ich oft an das Materielle gedacht und weniger an das Geistige, aber letztes Jahr sah ich die andere Seite der Realität. Die Erfahrung, die ich während der Hilfsaktionen von IsraAID Germany e.V. erworben habe, motivierte mich, im Herbst 2023 das Psychologiestudium zu beginnen. Ich empfinde die aktuelle Phase meines Lebens nicht mehr als Abbruch, sondern als Neuanfang.“

Mykola - Projekt „Horizont International“:

photo1698337969.jpeg

„Die Aufgabe unseres ersten Projektes bei Horizont International war die warme Kleidung für die Geflüchteten zu sammeln. Am Anfang haben wir in der Gruppe verschiedene Varianten besprochen, wie wir es erreichen können. Mit den großen Unternehmen ist es schief gegangen, weil fast alle deutschen Firmen mindestens eine humanitäre Organisation schon unterstützen. Deshalb haben wir eine Entscheidung getroffen, unsere privaten Verhältnisse auszunutzen. Ich kann mit der Sicherheit sagen, dass sowohl unsere Nachbarn, als auch die Leute aus dem Trödelmarkt und aus den Kindergärten uns geholfen haben, zwei Drittel der Klamotten endlich zu sammeln. Außerdem haben wir bei EBay etwas gefunden. Eine sehr wichtige Rolle hat auf jeden Fall ein Event in Alte-Münze gespielt, wo wir unser Projekt präsentieren konnten. Zum Schluss haben wir alle Kleidung sortiert und erfolgreich nach Griechenland geliefert. Ich bin ziemlich zufrieden mit unserer Zusammenarbeit und möchte unseren Projektleitern, Jeyhun und Maya, dafür danken. Für mich persönlich bedeutet die ehrenamtliche Arbeit eine Möglichkeit, den Leuten zu helfen. Im Vordergrund steht dazu die Unabhängigkeit: d.h. man sollte den Leuten unabhängig von den religiösen, kulturellen und genderspezifischen Bevorzugungen helfen. Ich denke, je enger die Teamarbeit ist, desto erfolgreicher ist das Ergebnis. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Aber gleichzeitig muss man seine Arbeit machen, ohne zu vergleichen, wie und was andere machen. Das sehe ich als eine wichtige Herausforderung in diesem Bereich. Menschen provozieren Probleme, aber nur Menschen können sie lösen. Die ehrenamtliche Hilfe kommt von Herzen, aber sie braucht die Regierung von Gehirn. Unsere Aufgabe für die Zukunft ist es, diese beiden Dinge perfekt zu verbinden.“

Sara - Projekt „Protection Greece“:

Sara2.jpg

“Hello, my name is Sara and I’m from Belgrade, Serbia. I volunteered in a project organized by IsraAID Germany, Solidarity Now Greece and EUJS. In September, I traveled to Thessaloniki, Greece to help offer a workshop for refugee women alongside three humanitarian aid workers at a local refugee center. The first preparations for this thematic week started in July as I was accepted into the volunteering program. The team and I met online over two months for brainstorming sessions, discussions, preparations, and final decisions. Then the day came, I landed in Thessaloniki and had 2 days to meet with my team members. I was lucky to be paired with long-term hired IsraAID Germany art therapist and PSS experts. Our vision was to make a 3- day opportunity for refugee women to create their personal or business portfolio using visual art materials and photography. Our workshop’s title: Picture This: Creating Your Portfolio. Day 1 – We were very focused on getting to know every single one of the participants. It was a group of inspiring and empowering women that I wish I had a chance to work with one day. The plan was to discuss their current lives and hopes for the future. There was a theoretical component (CVs, motivational letters, portfolios, and logos), and I had a chance to present some of my work too. Then we moved to a practical, artistic part. We wanted them to explore logo ideas and motivations for vision boards through magazine clippings, colors, textures and other materials provided for this first day. Oh, I wish you could have seen the creativity level in the room! I was so amazed... Day 2 – My favorite time... I organized a portrait photography session! I brought my photo and studio equipment, and we had a short presentation on the camera and photography rules, then we all jumped into the practice. The assignment was to dress in the colors of the inspiration found the day before and to bring any props that could be used in the photo shoot for the portfolio execution. The room was lit with colors and lights! They all had a chance to try roles of both model and photographer and create some magic. But this didn’t come so easy as some people didn’t feel comfortable in front of the camera. Some tears were shed and yet the courage to lean into this activity was found. As women we have to support each other! It is painful for me to see someone judge their own capabilities and beauty, so I made it my goal to help them out. It was difficult, but it resulted in so much more. Every portrait had a story behind it. This was not just a photo list anymore... I was again amazed and touched by the amount of courage and trust they all shared. Day 3 – All the photographs from the previous day were printed and it was the best moment to witness them put their portfolios together for the final presentation. Some of them created business proposals, some decided to show their current life through it. Cutting, gluing, arranging, thinking, double-checking, laughing, discussing, consulting, and creating happened. We became a team. Everyone had something to share and support. It felt like a true, friendly, secure space. Then the presentation time came. We invited some of the center’s employees to join and listen. Even though we didn’t require the participants to present, every single one of these brave women did! They shared honestly about their experiences on a few pages full of colors, background stories, and future lights. Inspiration was greater than ever! I was so proud of what they managed in 1 week and I was just imagining how far they would go. There is no limit... What I took home from all of this is the magical transfer of positivity, courage, and empowerment. I never thought that those things could be so contagious. Everyone felt it! I now know how much a bit of my light can give someone a whole bright future (just like Shamash candle for Hanukkah). So, I don’t want to stop. I hope that this letter can be someone’s inspiration to do the same. Don’t hide yourself, don’t hold back and don’t deny your potential. You are beautiful just the way you are and showing that will always inspire others! Much love and gratitude for everyone who made this possible for me!”

Suleyman Sayee - Projekt „Brückenbau“:

Bild Suleyman.jpg

„Ehrenamtliche Aktivitäten kommen von der Seele und kennen keinen Ort, keine Nationalität und keine bestimmte Aktivität. Es geht einfach um echte Hilfe und darum, etwas von Herzen zu geben. Meiner Meinung nach macht man ehrenamtliche Aktivitäten, wenn man seine Umgebung, seine Gesellschaft und die Gleichheit aller Menschen akzeptiert. Natürlich lernt man auf diesem Weg auch neue Leute kennen und sammelt neue Erfahrungen. Dieser Kontakt und diese Erfahrung helfen einem, sich weiterzuentwickeln. Deutschland war ein neues Land für mich. Die Sprache war schwer. Sich als Teil der Gesellschaft zu fühlen, war extrem schwer. Aber ich habe ehrenamtliche Hilfe beim Deutschlernen bekommen. Ich habe ehrenamtliche Angebote bekommen, mit Leuten zu reden und an der Gesellschaft teilzuhaben. Die Hilfe hat mir ein positives Bild von einer gemeinsamen Gesellschaft gegeben. Ich habe immer versucht, diese Hilfe, die ich bekommen habe, zurückzugeben. Deswegen habe ich mich in verschiedenen Richtungen ehrenamtlich engagiert, wie z. B. Hausaufgabenhilfe für Schulkinder, Deutschunterricht für neue Migrant:innen, Hilfe bei Veranstaltungen von der Stadt und verschiedene andere Aktivitäten. So habe ich Arbeitsangebote von Firmen bekommen, wo ich ehrenamtlich gearbeitet hatte. Und das war sowohl ein seelischer Erfolg als auch ein persönlicher Erfolg für mich. Ich kann einfach sagen, dass die Gesellschaft zu uns gehört, und wir gehören zur Gesellschaft. Wenn wir etwas Gutes von der Gesellschaft bekommen, dann müssen wir etwas Gutes für die Gesellschaft tun. Ich engagiere mich immer weiter ehrenamtlich und es ist Teil meines Lebens.“

Liubov - Projekt „Navigation Baden-Württemberg“:

Liubov2.jpg

„Ich verstehe, wie schwierig es ist, ohne die Sprache in einem anderen Land zu wohnen, da ich Flüchtling aus der Ukraine bin. Am Anfang hat mir Englisch sehr geholfen, aber viele Menschen können die Fremdsprache nicht. Deutschland hat mir Sicherheit gegeben und die Möglichkeit, Deutsch zu lernen. Jetzt kann ich anderen helfen: mit der Sprache, Formulare auszufüllen, Veranstaltungen organisieren und so weiter. Ich nenne es: den Kreislauf des Guten in der Natur. Es macht mir Freude, wenn ich Menschen helfe, ihre Probleme zu lösen. Jeden Tag lerne ich etwas Neues: die Regelungen, die Sprache, knüpfe Kontakten. Unser Team hat das Geld für einen Krankenwagen gesammelt, der nun schon in der Ukraine ist. Ich finde es super! Wenn ein Krankenwagen mindestens ein Leben rettet, dann machen wir alles richtig. Es könnte gut sein, wenn die Menschen ohne Krieg hier wohnen. Ich möchte weiterhelfen, aber ich finde es besser, wenn der Grund, warum die Menschen nach Deutschland kommen nicht der Krieg ist, sondern die Arbeit, ein FSJ oder eine Ausbildung.“

Irina - Projekt „Navigation Baden-Württemberg“:

Irina1.jpg

„Hallo, mein Name ist Irina. In meinem früheren friedlichen Leben habe ich seit 2014 oft den vertriebenen Menschen geholfen. Ich habe ihnen Kleidung und andere Dinge gebracht, die sie für ihr neues Zuhause brauchen. Aber so richtig verstanden, was Freiwilligenarbeit ist, habe ich erst jetzt, als ich selbst und meine Familie ohne Zuhause waren. Jetzt ist die Freiwilligenarbeit für mich eine Möglichkeit, mich wichtig zu fühlen, meinem Land zu helfen und die Menschen hier daran zu erinnern, dass die Ukraine immer noch zu kämpfen hat und jede Unterstützung braucht, die sie bekommen kann. Es wird wahrscheinlich schwieriger sein, wenn ich arbeiten gehe, weil ich noch eine Familie habe, aber das Gefühl, das man bekommt, wenn man die Früchte seiner Arbeit sieht und erkennt, dass man anderen Menschen helfen konnte, ist unbezahlbar. Es ist ein großer Segen, einander helfen zu können.“

Wolodja - Projekt “Navigation Baden-Württemberg“:

Wolodja2.JPG

„Was Freiwilligenarbeit für mich bedeutet. Ich habe immer versucht, Menschen zu helfen, und jetzt, während des Krieges in der Ukraine, versuche ich, alles zu tun, was ich kann, und alle Möglichkeiten zu nutzen, um zu helfen. Glücklicherweise bietet Deutschland viele Möglichkeiten, Hauptsache nicht faul sein und sie nutzen. Meine Freunde und ich haben etwa 8 Tonnen humanitäre Hilfe gesammelt und in die Ukraine gebracht. Und es gelang uns, einen Krankenwagen zu kaufen, mit dem ich auch Menschen rettete. Wir wollen nicht damit aufhören und werden mit der Hilfe unserer Community die Hilfe noch weiter steigern. Julia, vielen Dank, dass du uns auch geholfen hast.“

Oksana - Projekt „Navigation Baden-Württemberg“:

Bild Oksana1.jpg

„Hallo, ich bin Oksana. Ich komme aus der Ukraine und bin Mutter von zwei Söhnen, die 5 und 2 Jahre alt sind. Ich bin seit über einem Jahr ehrenamtlich tätig und gebe Kindern und Erwachsenen aus der Ukraine Malunterricht. Ich bin auch Künstlerin, habe eine Kunstausbildung (Designerin) und stelle Collagen her. Das gesamte Geld aus dem Verkauf meiner Bilder kommt der Hilfe der Ukraine zugute. Jetzt lerne ich Deutsch und versuche, mich in die deutsche Gesellschaft zu integrieren - das ist sehr wichtig für mich, denn ich kommuniziere gerne mit Menschen aus verschiedenen Ländern. Auch in Zukunft möchte ich den Menschen beibringen, wie man malt und mit Hilfe von Collagen Bilder kreiert.“

Unterstützt von
logo-zwst-4c-2019-Titilium-pantone-307-rgb.png
Logo_CMYK_nach_HKS_K-01.jpg
IntB_de_v1__Web_farbig.png
ADH_logo.PNG
BW100_GR_4C_Ministerien_MSGI.jpg
Brandenburg.png
bottom of page